Allergie-Beikost
Allergiedisposition des Babys und Beikosternährung
Als erhöhte Allergiedisposition bezeichnet man die erhöhte Bereitschaft an Allergien zu erkranken. Dieses Risiko ist erhöht, wenn zumindest ein Elternteil an einer Allergie leidet. Im Prinzip kann man das so erklären, dass die Immunzellen des Babys in diesem Falle etwas hysterischer sind und dazu neigen, Substanzen anzugreifen, welche eigentlich keine Gefahr darstellen. Theoretisch können die Immunzellen sämtliche Bestandteile des eigenen Körpers als Feinde erkennen, zum Beispiel Gelenkshautstrukturen und schon haben wir Rheuma, oder Schilddrüsengewebe und schon leiden wir unter einer Unterfunktion, oder Inselzellen der Bauchspeicheldrüse und schon müssen wir Insulin spritzen, oder Nervenzellen und da wird das Leben fast unmöglich, usw. Hier tritt der Thymus auf den Plan! Das beim Kalb bekannte Bries ist ein Organ hinter dem Brustbein und heißt im Fachjargon "Thymus", welcher eine große Rolle bei der Kodierung der Immunzellen spielt. Dieses Organ ist bei Geburt sehr groß, wird schnell kleiner und ist schon nach dem ersten Lebensjahr oft nicht mehr nachweisbar. All dies im Hinterkopf, erklärt wieso nun neue Studien eindeutig zeigen, dass Babys mit Allergiedisposition, welche schon ab 4 Monaten eine völlig normale Beikost erhielten, deutlich weniger Allergien auf Lebensmittel entwickelten, als Babys, welche viel später damit begannen. Ich habe das ja immer schon gesagt! Die Forscher hätten also nur mich fragen brauchen, Scherz beiseite, aber es führt uns wieder einmal deutlich vor Augen, dass wir zu viel denken, als einfach in natürlicher Weise mit unseren Kindern umzugehen und den Hausverstand einfach wieder aus dem Dornröschenschlaf zu holen. Wir alle kennen zum Beispiel das Sprichwort "Durst ist schlimmer als Heimweh" und dann frage ich mich, wieso ich so oft die Kinder verteidigen muss, damit sie nicht gezwungen werden, viel zu trinken. Bei älteren Menschen hat dies eine andere Bedeutung, da wir von Natur aus nicht angelegt sind, das heutige Alter zu erreichen und so schwinden die natürlichen Reflexe mit der Zeit etwas.
Facit: bei Allergiedisposition wird empfohlen, in den ersten 4 Monaten zu stillen, oder eine allergenarme hydrolisierte Milchnahrung zu geben (H.A.-Nahrung), da vor allem in den ersten Wochen die Darmwand sehr durchlässig ist. Ab dem 4. Monat kann ganz normal mit der Beikost begonnen werden. Als Beispiel haben Babys, welche nach dem 10. Lebensmonat Hühnereier bekommen im Vergleich zu jenen, welche bereits mit 4-6 Monaten davon naschen dürfen, sogar ein 3-fach erhöhtes Risiko für eine Hühnereiallergie! Das ist doch deutlich!
Leider wird oft auch durch die vielen Informationen alles so verkompliziert und wir sollten einfach wieder entspannter werden, auch was die Säuglingsernährung betrifft. Das würde Einiges vereinfachen, aber wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht, wir haben ja sonst keine Sorgen?! Viele kleine Schritte im Alltag mit den Kindern könnten unkomplizierter sein, vielleicht wäre dann wieder etwas Energie übrig für wichtigere Dinge, für sich selbst, für den Partner, oder die Erziehung. Ich höre oft, "das habe ich im Internet so gelesen" und ich kann darauf nur antworten: "Dort findet man auch sehr gut erklärt, dass vielleicht sogar der Nachbar ein Alien ist!" Verlassen wir uns wieder auf den Hausverstand!